Internationaler Mietertag 2025 – Wohnen ist ein Menschenrecht

Berlin, 06. Oktober 2025
Internationaler Mietertag – Deutscher Mieterbund fordert mehr Engagement für bezahlbares Wohnen

(dmb) Zum internationalen Mietertag, der immer am ersten Montag im Oktober stattfindet, ruft die internationale Mietervereinigung (IUT) dazu auf, der globalen Wohnungskrise mit deutlich mehr Engagement zu begegnen. Der Deutsche Mieterbund (DMB) schließt sich dem Aufruf an, denn auch in Deutschland spitzt sich die Situation immer mehr zu:

„Deutschland ist ein Mieterland, über die Hälfte der Haushalte wohnen hierzulande zur Miete, nirgendwo in der EU ist der Anteil die Mietenden höher. Bereits jeder Dritte Mieterhaushalt ist heute schon durch seine Wohnkosten überlastet, zahlt also mehr als 30 Prozent des Einkommens für das Wohnen“, sagt die Präsidentin des Deutschen Mieterbundes (DMB), Dr. Melanie Weber-Moritz.

Gleichzeitig steigen die Wiedervermietungsmieten ungebremst, im Jahr 2024 um 5,9 Prozent, sie lagen damit deutlich über der Inflation. Zudem fehlen hunderttausende bezahlbare Wohnungen, insbesondere der Bestand an Sozialwohnungen ist seit Jahren rückläufig. Der Mangel führt auch dazu, dass Menschen keine bezahlbare Wohnung mehr finden, über 10 Prozent der Menschen in Deutschland leben inzwischen in überbelegten Wohnungen.

„Für den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist es unerlässlich, dass Mietwohnungen für die Mehrheit der Menschen bezahlbar bleiben. Wohnen muss ein Grundrecht sein. Der Markt allein kann und wird die Wohnungs- und Mietenprobleme nicht lösen, das zeigen die letzten Jahre. Wir brauchen mehr staatliches Engagement, umfassende öffentliche Förderung und bessere gesetzliche Leitplanken auf den Wohnungsmärkten“, so Dr. Melanie Weber-Moritz.

Im September hat die vom Bundesjustizministerium eingesetzte Mietrechtskommission ihre Arbeit begonnen, dies ist ein erster wichtiger Schritt. Der Kommission gehören auch der Deutsche Mieterbund und drei seiner ihm angeschlossenen Mietervereine an. Der Deutsche Mieterbund (DMB) fordert den Mietenanstieg durch wirksame Maßnahmen zu stoppen, dazu gehören die Ahndung von Mietwucher und die Sanktionierung von Verstößen gegen die Mietpreisbremse, aber auch eine stärkere Regulierung von Indexmieten, möbliertem Wohnen und Kurzzeitvermietungen. Darüber hinaus müssen mehr bezahlbarer Wohnraum und Sozialwohnungen mit dauerhafter Bindung geschaffen werden.

„Wir hoffen auf stärkere Signale für bezahlbares Wohnen aus Brüssel, immerhin gibt es mit Dan Jørgensen erstmals einen EU-Kommissar für Energie und -Wohnungswesen. Bezahlbares Wohnen muss in der EU-Politik eine größere Rolle spielen“, erklärt Dr. Melanie Weber-Moritz.

Bereits im letzten Jahr hat die EU einheitliche Regeln für Kurzzeitvermietungen eingeführt, die ab Mai 2026 in Kraft treten und für mehr Transparenz und einen besseren Datenaustausch sorgen sollen. Aktuell arbeitet die EU-Kommission an einem „europäischen Plan für erschwinglichen Wohnraum“. Er soll Maßnahmen zur Förderung und Schaffung von Anreizen für Investitionen in das Wohnraumangebot und die Erschwinglichkeit von Wohnraum enthalten. Geplant sind außerdem Möglichkeiten zur weiteren Digitalisierung von Prozessen, zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren sowie zur Verbesserung der Funktionsweise der Mietmärkte.

Die IUT-Resolution zum Internationalen Mietertag finden Sie hier.

Die IUT-Resolution 2025 im Überblick

Die International Union of Tenants (IUT) fordert anlässlich des Internationalen Mietertags 2025 entschlossenes Handeln gegen die weltweite Wohnungskrise. Unter dem Motto „Urban Crisis, Global Challenge – Let’s Build for People, Not for Profit“ ruft die IUT dazu auf:

„Wohnraum ist ein Menschenrecht – kein Spekulationsobjekt.“

Die Resolution betont:

  • Regierungen sollen Wohnkostenobergrenzen einführen, bei denen Mieter:innen höchstens 25 % ihres Einkommens für die Miete aufwenden müssen.
  • Sozialer Wohnungsbau muss deutlich ausgeweitet werden.
  • Mieterschutzorganisationen sollen als legitime Partner in der Wohnungspolitik institutionell anerkannt und gefördert werden.
  • Öffentliche Grundstücke sollen nicht verkauft, sondern für den sozialen Wohnungsbau genutzt werden.

Auch in Heidelberg zeigt sich die globale Wohnungsfrage lokal:

  • Laut Mietspiegel Heidelberg 2025 liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete bei 11,14 €/m².
  • Über 40 % der Mieterhaushalte in der Stadt geben mehr als 30 % ihres Einkommens für Miete aus.
  • Der Mieterverein Heidelberg setzt sich gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund für eine Wohnungspolitik mit sozialer Verantwortung ein – für mehr gemeinnützigen Wohnungsbau und strenge Regeln gegen Mietwucher und Zweckentfremdung.

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